Unser Blutdruck ist ein sicherer Indikator dafür, wie es um unsere Gesundheit bestellt ist, und bei fast jeder ärztlichen Untersuchung werden zunächst mal Puls und Blutdruck bestimmt – aus gutem Grund.
Der Blutdruck beschreibt die Kraft,
mit der das Blut gegen die Gefäßwände der Arterien drückt. Das Blut wird vom Herzen durch die Arterien gepumpt und dadurch wird entsprechend Druck auf die Gefäßwände ausgeübt. Wenn der Blutdruck, also der Druck auf die Gefäßwände zu hoch ist, wird er zum Risikofaktor für Erkrankungen des Herz-Kreislaufs-Systems und gehört zu den häufigsten Todesursachen. Deshalb werden die Blutdruckwerte bei fast jedem Arztbesuch geprüft.
Ein zu hoher Blutdruck,
Wie kommt es dazu? Was sind die Ursachen von Bluthochdruck gerade bei jungen Menschen – und was kann man tun?
Abgesehen von altersbedingten Versteifungserscheinungen der Blutgefäße sind die Ursachen ziemlich die gleichen wie bei älteren Menschen: Vor allem die familiäre Veranlagung und der Lebensstil gelten als Risiko. Zu letzterem zählen vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel und eine falsche Ernährung – mit zu viel Salz zum Beispiel. Die empfohlene Menge von sechs Gramm Salz pro Tag wird häufig und deutlich überschritten, vor allem in vielen Snacks und Fertiggerichten lauern oft hohe Salzanteile. Wer sich auf dem Sofa eine Tüte Chips oder Erdnüsse einverleibt, ist damit oft schon ziemlich am Limit – und die übrige Ernährung über den Tag kommt ja noch dazu.
Nicht belegt, aber dennoch naheliegend scheint die Vermutung, dass das vergangene Jahr die Probleme gerade bei jungen Menschen eher verschärft hat:
Alkohol, Rauchen und Stress treiben den Blutdruck ebenfalls in die Höhe,
sowohl Nikotin als auch Stresshormone bewirken, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen und – klar – wenn die Leitung dünner wird, steigt bei gleicher Flüssigkeitsmenge der Druck.
Und wie bemerkt man, dass man einen zu hohen Blutdruck hat?
Wirkliche Symptome gibt es erstmal nicht: Das Heimtückische am Bluthochdruck ist, dass er oft lange Zeit keine spürbaren Beschwerden verursacht. Manchmal führen Anzeichen wie ein rotes Gesicht, Klopfen an den Schläfen, Schwindel, Luftnot, Schlaflosigkeit oder Ohrensausen zur Diagnosestellung – ebenso oft bemerkt man aber auch nichts. Wenn keine Blutdruckmessungen in der Prävention durchgeführt werden, machen sich leider häufig erst die Folgeschäden für den Patienten bemerkbar – wenn es also oft schon zu spät ist.
Man muss also messen, da hilft alles nichts.
Denn viele Menschen wissen gar nicht, dass ihre Werte zu hoch sind: Die Dunkelziffer bei den Frauen liegt bei circa 30 Prozent, von den betroffenen Männern wissen sogar 40 bis 75 Prozent nichts von ihrer Krankheit. Die Messung kann man mit einem entsprechenden Gerät einfach selbst und zu Hause durchführen, und die meisten Hypertonie-Patienten machen das auch. Wer „nur mal schnell“ schauen will, wie es denn steht mit dem eigenen Blutdruck (also zum Beispiel jüngere Menschen), kann das natürlich beim Arzt, aber auch in den meisten Apotheken checken lassen.
Warum sind die Werte so gefährlich?
Bluthochdruck ist gefährlich, weil er eine Hauptursache von Schäden an großen und kleinen Arterien darstellt. Mögliche Folgen sind Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenversagen oder Sehstörungen durch Netzhautschäden. Je höher der Blutdruck schon bei jungen Menschen ist und je länger er andauert, desto mehr schädigt er unter anderem die Herzmuskelfunktion.
Neuere Untersuchungen zeigen zudem, dass nicht nur Schlaganfälle wahrscheinlicher werden, sondern auch das Gehirngewebe selbst Schaden nimmt. Wissenschaftler stellten bei Studienteilnehmern mit Bluthochdruck ab mittlerem Alter zum Beispiel ein reduziertes Hirnvolumen fest. Und Forscher in Leipzig maßen schon bei jungen Patienten bis 40 Jahre mit geringfügig erhöhtem Blutdruck Gehirnveränderungen. Ob daraus spätere Schäden resultieren, muss jedoch noch weiter untersucht werden. Fest steht aber: Bluthochdruck ist keine Altersfrage mehr, und je früher er festgestellt und behandelt wird, desto besser.
Die Absenkung des Blutdrucks in den Normalbereich reduziert das Risiko von Organschäden an Gefäßen, Herz, und Niere erheblich – und dafür kann man ohne großen Aufwand ziemlich viel tun:
Gewichtsreduktion: Eine Gewichtsreduktion von ca. 5 kg kann den Blutdruck im Mittel um ca. 5/3 mmHg senken, wenn man mehrere Lebensstilmodifikationen kombiniert (z.B. gleichzeitige Reduktion des Kochsalzkonsums) erhöht sich der Effekt deutlich.
Mehr Bewegung: Besonders zielführend ist Ausdauertraining – zum Besipiel zwei- oder dreimal pro Woche 30 Minuten lang schnell gehen, joggen, Fahrrad fahren oder schwimmen. Sport bewirkt eine Blutdrucksenkung, eine Herzdurchblutungssteigerung, eine verbesserte Insulinwirkung, einen Blutzuckerabfall und vieles mehr, das dem Blutdruck gut tut.
Umstellung der Ernährung: Empfohlen wird eine Obst-, Gemüse- und Getreidereiche Ernährung mit dem Schwerpunkt auf Milchprodukten mit niedrigem Fettgehalt sowie magerem Fleisch, Geflügel und Fisch. Nüsse, Hülsenfrüchte und der Verzehr von kaliumreichen Früchten (z.B. Bananen) wirken sich ebenfalls positiv aus.
Bewusste Beschränkung von Kochsalz auf unter 5 Gramm pro Tag. Fertiggerichte, salzige Snacks, gepökelte Fleisch- und Räucherwaren möglichst meiden, auch in vielen Gebäcksorten ist viel Kochsalz enthalten.
Reduktion des Alkoholkonsums auf ein Glas Wein oder ein bis zwei Bier pro Tag.
Stress abbauen: Das gelingt oft mit Bewegung in der Natur, andere nutzen Yoga etc.
Wenn diese Maßnahmen allein nicht zur Blutdrucknormalisierung reichen,