Es ist unersetzlich für das Immunsystem, die Wundheilung, für Haut und Haare und viele andere Dinge in unserem Körper: Die Rede ist von Zink, einem echten Multitalent für den Organismus und so einer Art Superheld unter den Spurenelementen. Denn ohne Zink oder mit zu wenig Zink funktioniert unser Stoffwechsel nicht richtig – und damit auch fast alles andere nicht.
Zink ist ein Spurenelement,
kommt also nur in sehr geringen Mengen im Körper vor. Trotzdem spielt es für den Stoffwechsel eine entscheidende Rolle, weil es ein wichtiger Bestandteil von zahlreichen Enzymen ist. Viele biochemische Prozesse im Körper könnten ohne Zink nicht ablaufen, das Spurenelement ist lebensnotwendig. Normalerweise enthält der Körper ungefähr zwei bis vier Gramm davon. Weil die Speicherung aber nur kurzzeitig möglich ist und der Körper das Spurenelement außerdem nicht selbst bilden kann, muss es über die Nahrung zugeführt werden.
Zink ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt,
wie zum Beispiel für den Eiweißstoffwechsel und Zellteilung von Bedeutung – und damit auch für Haut, Haare und Wundheilung. Für verschiedene Hormone ist der Körper ebenfalls auf Zink angewiesen. Das Spurenelement ist außerdem wichtig für die Spermienproduktion und das Immunsystem.
Die wichtigsten Zinklieferanten sind Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte –
darunter vor allem Austern. Rindfleisch und Leber von Rind, Kalb oder Schwein enthalten Zink. Wer es lieber ohne Fleisch mag, kann zum Beispiel zu Haferflocken, Käse (wie Edamer, Gouda und Tilsiter), Linsen, Sojabohnen, Nüssen, grünen Erbsen, Weizenmischbrot, Sonnenblumenkernen sowie Hirse, Weizenkleie und Eiern greifen. Zink aus tierischen Quellen kann der Körper etwas besser verwerten als solches aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. Denn sie enthalten oft viel Phytinsäure, die die Aufnahme von Zink hemmt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Frauen zu sieben, Männern zu zehn Milligramm pro Tag. Säuglinge brauchen je nach Alter ein bis zwei Milligramm pro Tag. Der Tagesbedarf von Kindern richtet sich ebenfalls nach dem Alter und ab 10 Jahren auch nach dem Geschlecht.
Weil Zink so viele Aufgaben im Körper erfüllt,
kann ein Mangel ganz unterschiedliche Beschwerden auslösen – darunter Appetitlosigkeit, Haarausfall, schlechte Wundheilung, Wachstums- oder Fruchtbarkeitsstörungen. Hinter solchen Problemen können aber auch andere krankhafte Ursachen stehen, ebenso wie ein Mangel krankheitsbedingt sein kann.
Eine wirkliche Überversorgung durch Lebensmittel ist kaum möglich
Wer allerdings Nahrungsergänzungsmittel überdosiert oder sich aus verzinktem Geschirr ernährt, riskiert Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Auf Dauer kann zu viel Zink die Kupfer- und Eisenaufnahme hemmen und dadurch die Blutbildung negativ beeinflussen. Große Mengen Zink können zu Vergiftungen führen.
Bekannt ist Zink vor allem für seine Aufgaben in unserem Immunsystem –
nicht umsonst sind entsprechende Präparate gerade in der Erkältungszeit beliebt. Tatsächlich hemmt das Spurenelement Zink im Laborversuch die Vermehrung bestimmter Erkältungsviren. Ob diese Ergebnisse bedeuten, dass Zink uns tatsächlich gegen Erkältungen wappnet, ist nicht restlos erforscht. Gut belegt ist aber, dass Zink die Dauer und Schwere einer Erkältung mindern kann, wenn man es mit dem Auftreten der ersten Symptome einnimmt.
Bevor man zu Präparaten greift,
sollte man sich allerdings bei Arzt oder Apotheker informieren, ob das im individuellen Fall sinnvoll ist und welche Mittel am besten geeignet sind. Einfach mal so ohne speziellen Grund Zinkpräparate zu nehmen, ist wenig ratsam – denn der Körper gewöhnt sich an die Zufuhr und kann unter Umständen nach dem Absetzen Defizite entwickeln, obwohl vorher alles in Ordnung war.